Ausgehend von der Annahme, dass alles Organische
und Anorgische auf Schwingung zurückzuführen
ist, aus diesen Schwingungen komplexe physikalische und
chemische Prozesse resultieren, die berechenbar und
verlässlich reproduzierbar sind, so ist es doch
erstaunlich, dass sich in der natürlichen
Zusammenwirkung kein Gleichmaß mehr finden
lässt. Selbst die derzeit genaueste Uhr, die Atomuhr,
für deren Entwicklung 1944 Isidor Isaac Rabi der
Nobelpreis verliehen wurde, weist immer noch eine minimale
Abweichung auf. Allein der Mensch scheint den Takt als Vereinbarung
gefunden zu haben, die ihm ein Zusammenspiel
ermöglicht. Er bricht die Stupidität des
Gleichmaßes dann wieder mit Mitteln wie
Tempowechsel, Dynamikwechsel, Akzenten, Synkopen, breaks
und off-beats auf. Die Idee der westlichen klassischen Musik
lässt dem Interpreten - meist - wenig Freiheit
innerhalb dieses Gefüges. Es ist die Frage, ob das
schon immer so war. So gibt es manche Vermutungen
darüber, ob die Notation zu Johann Sebastian Bachs
Zeiten weniger streng genommen wurde, und Interpreten so
wie Bach selbst über die Themen improvisierten. |
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