Frequenz? Hertz? Oberton?
Eine kurze Erklärung
Wie ich in dem Textfenster „Geräusche“ schon
erwähnte, gibt ein Geräusch eine Fülle von
Informationen über das Ereignis, welches das
Geräusch erzeugte. Diese Informationen holen wir uns
aus der Luftbewegung, die auf unser Trommelfell trifft. Am
Trommelfell sitzt ein kleines Hämmerchen, dass die
Bewegung über Membrane bis hin zur Hörschnecke
verstärkt. In der Hörschnecke befinden sich an
die 15.000 Haarzellen, die in Schwingung geraten. Dieser
Reiz wird über den Hörnerv an das Gehirn
weitergeleitet. Das Ohr ist so aufgebaut, dass Haarzellen
und Hörnerven für einzelne Frequenzen
zuständig sind, dass heißt, der Klang wird erst
zerlegt und dann wieder im Gehirn zusammengefügt.
Den Schall können wir uns ähnlich wie die
kreisförmigen Wellen auf einer Wasseroberfläche
vorstellen, die entstehen, wenn wir ein Steinchen
hineingeschmissen haben. Die Verbreitung einer
natürlichen Schallwelle vollzieht sich jedoch
kugelförmig.
Auf der Wasseroberfläche entstehen nun sich
ausbreitende Ringe, in Abständen deutlichere,
dazwischen kleinere. Auf die Schallwelle übertragen
wäre die Höhe der Rillen die Lautstärke
(Amplitude), während die Breite der Rillen die
Tonhöhe (Frequenz) bestimmte.
Die Frequenz wird in Hertz (Hz) = Schwingungen pro Sekunde
gemessen, der Kammerton a schwingt 440 Mal in einer
Sekunde, hat also 440 Hertz.
Die Hörfähigkeit des Menschen umfasst einen
Frequenz-bereich von ca. 16 – 16.000 Hertz, der
empfindlichste Hörbereich bewegt sich zwischen 1000
und 6000 Hertz.
"Alle meine Entchen" bewegt sich in der eingestrichenen
(der beim Klavier mittigen) Oktave zwischen 261,63 Hz und
493,88 Hz.
Der höchste Ton auf der Klaviatur hat 4.186,01 Hz.
Bei einem Klang wird die deutlichste tiefe Frequenz als
Grundton bezeichnet, in dem Wasserbeispiel wären das
die gut erkennbaren größeren Ringe. Die
mitschwingenden höheren Frequenzen nennt man
Obertöne.
Wenn wir uns weitergehend in unserem Wasserbeispiel
vorstellen, an einem Hafenbecken zu sitzen, werden die
durch Steinwurf erzeugten ringförmigen Wellen
irgendwann an die Wand des Beckens stossen. Ihre
Bewegungsenergie macht nun kehrt und addiert sich mit den
Ringen, die noch weiterhin aus der ursprünglichen
Richtung kommen.
Wenn eine Schallwelle auf eine Wand stößt, wird
ein Teil absorbiert, die Wand nimmt also Schall auf und
gerät in Schwingung, ein anderer Teil wird
reflektiert und addiert sich mit der Schallbewegung, die
noch aus der Richtung der ursprünglichen Schallquelle
kommt. Wenn Wellen sich addieren, nennt man das
Interferenz.
Die Eigenschaft der Reflektion machen sich
Instru-mentenbauer zu nutze, mit z. B. dem Bauch einer
Gitarre, der als Resonanzkörper die auftreffenden
Schallwellen reflektiert und somit den Klang lauter und
durch die leichte Zeitverzögerung der reflektierten
Wellen, also den Halleffekt, länger und voller
erklingen lässt.
Wie hoch der Anteil der Absorption und der Reflektion ist,
hängt von dem Stoff ab, auf den die Schallwelle
trifft. Den Widerstand, der den Fluss der Schallwelle
hindert, nennt man Impedanz. Wasser hat z. B. eine
3000fach höhere Impedanz als Luft.
Wenn der Klang nun letztendlich auf unser Ohr trifft,
erhalten wir nicht nur Informationen über das
Ereignis, welches den Klang verursachte, sondern auch
über den Raum, in dem es stattfand.
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